Ein Richtungsschwert bzw. ein Skeg hilft, das Boot in Fahrrichtung zu halten. Die Spurtreue und Geschwindigkeit wird so erhöht. Es steigert damit die Effizienz des Paddelns. Ideal ist der Einsatz auf offenem, ruhigem Gewässer. Die Fahrtrichtung wird auch gehalten, wenn man das Paddeln reduziert oder stoppt (um Fotos zu machen, Snacks und Kleidung hervozuholen). Ohne Finne dreht sich das Packraft dabei typischerweise ein. Beim Segeln reduziert ein Skeg (besser 3) die Abdrift (dass man nicht zur Seite abtreibt), ähnlich der Stahlkante beim Ski im Schnee.
Der Anfibio Skeg wurde speziell für die Verwendung an Packrafts entwickelt. Er kann aber auch an anderen (Luft)booten verwendet werden. Der Anfibio Skeg ist hinsichtlich Form, Fläche und Gewicht optimiert.
Maximale Wirkung, minimaler Tiefgang, geringes Gewicht und einfache Montage wurde aufeinander abgestimmt. Der Anfibio Skeg weist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen großer Angrifffläche und einem minimalen Gewicht von 85g auf. Dadurch wird der gewünschte Effekt beim Paddeln deutlich spürbar, die Finne bleibt aber leicht transportabel und kann auch auf Rucksacktouren mit ins Gepäck. Durch seine flache Form eignet er sich auch für packrafttypische, flachere Gewässer.
Vor der Befahrungen von Flachwasserstellen bei denen eine Grundberührung nicht ausgeschlossen werden kann, sollte der Anfibio Skeg vorher jedoch demontiert werden. Die einfache Montage/Demontage erlaubt einen schnellen Wechsel für unterschiedliche Gewässer.
Vorher benötigt man jedoch in jedem Fall den passenden Beschlag, welcher zuvor am Packraft verklebt werden muss (falls nicht vorhanden). Der Beschlag kann mittels Kleber und Anleitung selbst angebracht werden.
Für klassische Packrafts empfehlen wir die Montage an der Unterseite der Schläuche (nicht am Boden). Es kann eine Finne (zentral am Heckschlauch) oder mehrere Finnen (Seitenschläuche, Bug) angebracht werden.
Exkurs: Skeg im Wildwasser
Eine Finne im Wildwasser? Ja, solange es sich um offenes, tiefes bis wuchtiges Wildwasser handelt. Jedes Surfbrett hat nicht ohne Grund mehrere Finnen. Aber nicht nur beim Surfen ist die Finne von Vorteil. Der Antrieb mit Doppelpaddel verursacht nämlich immer auch eine Drehung des Bootes in Längstachse (im Gegensatz zu Stechpaddeln auf beiden Seiten der oder gar zum Schiffsschraube im Heck), die Energie wird somit nur z.T. in Vortrieb umgewandelt (beim Packraft etwa 60%). Ein Vorwärtsschlag ist daher immer eine Mischung aus Drehung (das packrafttypische Schwenken) und Vortrieb. Man kann den Effekt durch eine steile Paddelhaltung minimieren, aber im Wildwasser sind oft stützende Bogenschläge nötig, welche eine erhöhte Drehung verursachen, der Wirkungsgrad der Paddelschläge wird noch kleiner. Nun kommt die Finne oder der Skeg ins Spiel, welcher die Drehung des Boote, egal bei welchem Schlag, minimiert, man erhält somit mehr Vortrieb (etwa 20%) bzw. eine höhere Geschwindigkeit im Wildwasser. Das Fahrgefühl im (offenen) Wildwasser ändert sich entscheidend. Es eröffnet für Packrafts ganz neue Routen, Manöver und Wildwasserstrecken. Gerade weil Packrafts so kurz, drehfreudig und damit etwas langsamer sind, ist der Effekt so groß. Also, einfach mal ausprobieren, wenn die Bedingungen es zulassen.
Tiefgang: 9 cm